Stop Motion Filme drehen – Schneewittchen: Was wäre, wenn…

Ein klassisches Märchen neu erzählt. In thematischer Anlehnung an ein Theaterprojekt im schönen Naumburg wurden Kinder zu Filmproduzent*innen. Storytelling, Bühnenbild, Szenenschnitt und Synchronisation – Alles musste gemeistert werden, um in einer Abschlussvorführung einen fertigen Film zu präsentieren. Die Kinder hörten sich zunächst das original Märchen an und wandelten dieses dann ab – sie erzählten ihr eigenes, alternatives Ende. Hierzu werden neue Charaktere erfunden, vorhandene Protagonisten bekamen neue Handlungsstränge und das alles entsprang der aktivierten Fantasie der Kinder. Mit der Stop Motion App wurden Bild für Bild in kleinen Schritten eine neue Geschichte erzählt. Wie in einem dreidimensionalem Daumenkino musste jede Bewegung einzeln fotografiert werden, um flüssige Animationen zu erstellen. Technische Hürden waren schnell überwunden – nach der Einführung in die Grundlagen erfolgte das „learning-by-doing“. Mit komplexeren Ideen traten auch immer kreativere Tricks zu Inszenierung bestimmter Drehorte und Geschehnisse zu Tage. War erst einmal „alles im Kasten“, wurde die Produktion mit passender Musik unterlegt und Dialoge wurden eingesprochen. Nachdem Titel und Abspann gestaltet wurden, ging’s an den finalen Schnitt, der in der Endaufführung allen Beteiligten und Gästen präsentiert wurde. Alle Teilnehmer*innen bekamen eine Kopie zur Erinnerung mit nach Hause.

Autor*innen

art.space: Stop Motion Filme drehen – Schneewittchen: Was wäre, wenn…: Katharina Langer, Alexander Hötten und Ute Wieckhorst

Materialien und Tools

  • Tablets (je ein Tablet für ein 2er Team)
  • Stop Motion Studio Pro (Grundversion kostenfrei, nicht alle Features enthalten. Pro Version 6,99€)
  • iMovie für Filmschnitt
  • Bastelmaterial (Schere, Kreppband, Tonpapier, Watte, Alufolie, Knete, Kleber…)
  • Gesammelte Naturmaterialien
  • Playmobil (für die Figuren – man kann aber alles nehmen, z.B. Schleichfiguren o.Ä.)
  • Beamer für die Einführung und die Abschlussvorführung

Zielgruppe

4. Klasse

Zeitraum

12.12.2022 bis 14.12.2022 

Bilder/Videos oä. 

Einführung 

Das Projekt regte die Vorstellungskraft und Fantasie der Kinder an. Ästhetische Forschung in jeder Hinsicht – sei es, sich Geschichten auszudenken, Orte zu erfinden, Charaktere zu definieren und all das darzustellen, herzustellen und in Kontext zu bringen. Losgelöst vom puren Medienkonsum, dem wir und unsere Kinder heutzutage oft verfallen, ging es hier um produktive, kreative Mediennutzung. 

Praxis 

Tag 1

  • Begrüßung und Vorstellungsrunde (Warmup-Spiel: Alle stellen sich im Kreis auf und jede*r macht zum eigenen Namen eine bestimmte Bewegung, welche die Gruppe gemeinsam wiederholt)
  • Vorlesung des originalen Märchens
  • Vorführung eines Beispielfilms – wie funktioniert Stop Motion
  • Einteilung der Kinder in 2er Gruppen
  • Erstellung eines Storyboards
  • Materialvergabe
  • Kulissenbau

Tag 2

  • Kulissenbau
  • Charakterdesign
  • Filmproduktion (die Gruppen wechselten untereinander die Kulissen, um dadurch verschiedene Drehorte die Handlungen komplexer gestalten zu können)

Tag 3

  • Filmproduktion
  • Schnitt mit Vor- und Abspann
  • Vertonung
  • Zusammentragung der Filme per Apple Airdrop (verschicken von Dateien von Apple-Gerät zu Apple-Gerät)
  • Zusammenschnitt der Filme mit iMovie
  • Präsentation

Abschluss und Reflektion

Das Projekt ist trotz anfänglicher Startschwierigkeiten seitens der Schulen sehr reibungslos und entspannt abgelaufen. Die Kinder waren sofort und von Anfang an voller Begeisterung und Tatendrang. Sie sind sogar aus dem vorgegebenen Rahmen ausgebrochen, das heißt wir mussten mehr Funktionen der App erklären als wir anfangs für nötig hielten. Nach einer Befragung der Kinder stellte sich heraus, dass das Projekt an sich, aber vor allem das Arbeiten im Team den Kindern große Freude bereitet hat. Es war sogar zu beobachten, dass Kinder die sich offensichtlich nicht sehr zugetan waren, sich zu Teams zusammengefunden und die Zusammenarbeit sehr genossen haben. Es war ein Feuerwerk an gegenseitiger Inspiration und Impulsen. Eine Schwierigkeit, oder vielmehr die große Aufgabe unsererseits bestand darin, die Teams in ihrer jeweiligen Phase individuell zu unterstützen. Während manche noch beim Storytelling waren, stand anderorts schon die ganze Kulisse und es wurde fleißig gedreht. Alles zeitlich zusammenfließen zu lassen und nebenbei der Materialschlacht Einhalt zu gebieten ist schon eine lebendige Aufgabe. 

Hinweis

Die Veröffentlichung unterliegt folgender Lizenz: CC-BY 4.0 fjmk.de