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Der Jugendtreff in Bad Münstereifel. Wir wollen Kindern und Jugendlichen ab 10 Jahren Raum geben. Sozialen Raum. Und kulturellen Raum. In diesem Zusammenhang entsteht zusammen mit dem Jugendtreff der evangelischen Kirche Bad Münstereifel unter Anleitung unseres Medienpädagogen Mark Sonnleithner für art.spaces ein Hörspiel zum Thema „Identität(en)“ unter zu Hilfenahme der KI Chat GPT. Wir wollen damit die Kreativität, die Persönlichkeit und nicht zuletzt die (Selbst-)Wahrnehmung unserer Teilnehmer*innen fördern. Auf das Hörspiel dürfen wir gespannt sein, weil unsere Teilnehmer*innen spannenden Persönlichkeiten sind, die aufregende Dinge zu erzählen haben.
Deutschland ist das Land, in dem jährlich die meisten Hörspiele weltweit produziert werden. Nirgendwo auf der Welt gibt es demnach eine größere Hörspielkultur als in Deutschland. Natürlich boomt momentan der Podcast, in dem meist zwei oder drei Menschen über ausgewählte Themen diskutieren, scherzen oder informieren. Aber letztlich ist der Podcast nichts anders als Radio on demand. Und da die deutschen Radiosender nach wie vor eine Masse von Hörspielen jährlich produzieren, werden diese mittlerweile auch als Podcast den Hörer*innen zur Verfügung gestellt. In der ARD-Audiothek sind beispielsweise über 1.400 Hörspiel-Podcasts abrufbar.
Und Künstliche Intelligenz wie Chat GPT wird diesen Markt verändern. Viele Sprecher*innen haben Angst, dass sie mittelfristig von am Computer gestalteten Stimmen ersetzt werden. Das kann sein, soll aber nicht Thema dieses Projekts werden. Die Teilnehmer*innen (TN) sollen in diesem Projekt den Umgang mit der KI Chat GPT erfahren. Ich erlebe es häufig, dass Schüler*innen sich einfach einen Text von der KI z.B. für eine Hausarbeit schreiben lassen und dann unkritisch, ohne den Text zu hinterfragen, abgeben. In unserem Projekt geht es genau darum, die Arbeit der KI kritisch zu hinterfragen. Oder positiv ausgedrückt: Chat GPT als Inspirationsquelle, als dramaturgischen Mitarbeiter zu begreifen, die Ergebnisse, die die KI liefert, nicht 1:1 zu übernehmen, sondern aus ihnen eine eigene Geschichte zu gestalten.
Jugendtreff “KICK” des Kinderschutzbundes Bad Münstereifel
Trierer Str. 12
53902 Bad Münstereifel
Nach einer kurzen Phase mit Kennenlernspielen nähern sich die TN spielerisch dem Thema Hören, indem sie Raumerfahrungen mit verbundenen Augen machen, Hörbilder erstellen, sich gegenseitig Töne vorstellen, die für sie eine Bedeutung haben und das 4-Ohren-Modell kennen lernen. Mit diesem versuchen sie in improvisierten Rollenspielen zu erfahren, wie sich eine Situation verändert, wenn ein Mensch auf die Aussage eines anderen Menschen beispielsweise nicht mehr auf einer sachlichen, sondern auf einer Beziehungsebene reagiert. Außerdem stellt jede*r TN das Lieblingshörspiel oder -podcast vor und danach diskutieren alle darüber, was ihre Hörerfahrungen mit ihnen zu tun hat. Mit Fragen wie „Gibt es eine Geschichte in deinem Leben, in der du erfahren hast, wer du bist?“ Oder „Welches Ereignis hat dein Leben geprägt?“ erzählen sich die TN als nächstes Geschichten zu ihren Identitätserfahrungen. Anschließend lernen die TN ihre Stimme kennen, in dem sie diese Geschichten in ein Mikro sprechen. Die eigene Stimme zu hören, dazu noch mit einem eigenen, intimen Text, ist erfahrungsgemäß befremdlich, weshalb die Teilnehmer*innen nach der Konfrontation mit ihrer eigenen Stimme die positiven Aspekte ihrer Stimme gespiegelt bekommen. Gleichzeitig erfahren sie, wie sie durch Haltung, Situation oder kleinen Eigenheiten ihrer Stimme einen anderen Ausdruck geben können, mit einer anderen Stimmidentität spielen können.
In der zweiten Phase legen die TN ausgehend von ihren eigenen Stories zunächst ein Genre fest, in dem ihr Hörspiel spielen soll (z.B. Fantasy, Highschool, Bromance). Außerdem entscheiden die TN, ob sie das Hörspiel als interaktives Hörspiel oder als lineares Hörspiel entwickeln wollen. Nun kommt Chat GPT ins Spiel. Die meisten werden Chat GPT kennen und wahrscheinlich auch nutzen. Aber wie oben bereits erwähnt, hinterfragen sie die Ergebnisse der KI nicht.
Den richtigen Umgang mit Chat GPT finden: z.B.: Bespielen und hinterfragen und neu bespielen.
Oder: Lernen, wie ich mit den Ergebnissen einer KI umgehe?
Oder: Was für Vorgaben muss ich machen, um die KI für die kreative Arbeit zu nutzen?
Mit diesen Fragen im Hinterkopf entwickeln die TN zusammen mit Chat GPT den Handlungsablauf ihrer Hörspielgeschichte (Exposé), entwickeln einzelne Charaktere und Szenen mit der KI, immer mit der Zielsetzung, was kann ich von den Vorschlägen der KI wie übernehmen, damit das Hörspiel einen eigenen Charakter erhält.
Dann beginnt die Produktion des Hörspiels, in der die TN ihre Aufnahmen mindestens einmal
kritisch hinterfragen und so die Szenen zusammen mit der KI weiter entwickeln, bis die TN mit dem Ergebnis zufrieden sind. Gleichzeitig gehen die TN auf Tonjagd. Mit einer Tonangel und einem Aufnahmegerät suchen sie nach Geräuschen, die ihr Hörspiel atmosphärisch unterstützen. Vielleicht soll das Hörspiel ja auch selbst produzierte Musik beinhalten, die die TN entweder mit GarageBand oder BandLab herstellen können. Oder sie suchen zusammen mit Chat GPT nach kostenfreien Tönen im Internet.
Zum Schluss schneiden die TN die Szenen mit Audacity und verbinden sie zu ihrem Hörspiel. Nach Fertigstellung wird das Hörspiel präsentiert.
Dieses Projekt behandelt sehr intime Themen. Das erfordert von den TN ein gewisses Maß an
Sensibilität für die anderen. Damit sich alle in diesem Projekt wohl fühlen und das Projekt als
„Safer Space“ erleben können, wird die Gruppe in den ersten Stunden Regeln erarbeiten, wie sie sich zueinander verhalten, aber auch wie sie mit den unterschiedlichen Medien und ihren Produkten umgehen wollen. Eine der wichtigsten Regeln hierbei ist: Kein mediales Produkt verlässt den Raum ohne das Einverständnis aller Beteiligten.
Die Seelenwandler (AT: Shout out)
1. Teil: Die Reise ins Unbekannte
Fantasy-Hörspiel von Robin Gerhards und Hanna Hinz unter Verwendung von ChatGPT
Um alles über unser art.space, die Methoden und die Ergebnisse zu erfahren, schaut bei unserer OER Methode vorbei!
Regenbogen-Katzen, tanzende Roboter oder musizierende Bananen… Klingt nach futuristischer Medien.Kunst? Ist auch so. Nur, dass Kinder und Jugendliche mit niedrigschwelligen Methoden selbst Regenbogen-Katzen rumfliegen, Roboter tanzen und Bananen musizieren lassen können. Und dass futuristisch bedeutet, sich an den Lebenswelten von jungen Menschen zu orientieren und zukunftsweisende Angebote für sie und mit ihnen zu schaffen. Um euch zu zeigen, wie genau das geht, findet ihr in diesem Bereich von art.online medien- und kulturpädagogische Methoden zum Nachmachen.
Ihr möchtet wissen, was unsere art.spacies so gemacht haben und mehr über ihre Arbeits- und Kreativitätsprozesse erfahren oder sogar Ergebnisse aus den art.spaces sehen? Unsere begehbare Online-Ausstellung nimmt euch mit.
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